Deklarationstricks

Deklarationstricks in der Futtermittelbranche

Hatten Sie schon mal Hunde- oder Katzenfutterdosen in Händen, wo 100% Fleisch drin war? Oder zumindest scheinbar … Ich möchte Sie hiermit auf einen kurzen Streifzug durch die einzelnen Deklarationstricks der verschiedensten Hersteller mitnehmen.
Dazu möchte ich mit den neuesten Tricks beginnen, die sehr hochpreisiges Futter günstiger erscheinen lassen sollen.


- Neuester Deklarationstrick - Wasser/Fleischbrühe = Fleisch
Diese kreative Deklaration habe ich vorerst nur bei Futtermarken gefunden, die ähnlich aufgebaut sind wie PURE Naturfutter, jedoch  wesentlich teurer verkauft werden. Scheinbar soll das auch das Argument sein, warum dafür so viel Geld verlangt wird. In der Industrie und leider auch beim direkten Mitbewerb sind eine Reihe von „Tricks“ üblich, die deren Futter besser erscheinen lassen soll, als es ist.

 

Einer der gängigsten: Wasser als Fleisch vekaufen. Das geht so: Die Flüssigkeit, die für den Garvorgang im geschlossenen Behältnis (Dose, Glas, Pouch, Wurst, …) notwendig ist, wird zum Fleischanteil dazugerechnet, da das Wasser nach dem Garen im Fleisch enthalten ist und man es beim Öffnen des Behältnisses nicht mehr sieht. So kommen manche Hersteller auf 95 % „Fleischanteil“, obwohl korrekterweise 60 % Fleisch und 35 % Wasser angegeben werden müssten.

 

Man kann so einen hohen Fleischanteil auch mit dem Einsatz von Bindemitteln erlangen, allerdings müssen diese dann explizit in der Deklaration aufscheinen. Tun sie das nicht, ist dieser Fleischanteil auf jeden Fall zu hinterfragen.

 

Wir von PURE deklarieren den Fleischanteil vor der weiteren Verarbeitung, also in seiner puren Form und nicht zusammen mit dem Wasseranteil, der für den  Garvorgang notwendig ist. Alles Andere würden wir dem Kunden gegenüber als unfair und unehrlich empfinden.

- Prozentverwirrung mit Verhältniszahlen
In eine ähnliche Kerbe schlägt der folgende Trick: Hier muss ich allerdings ein Beispiel bringen, damit ich wirklich verständlich machen kann, was ich damit meine (steht sinngemäß so auf der Homepage des Herstellers):

Verhältnis: 87 Fleisch : 9% Gemüse Kräuter : 4% übrige Rohstoffe (ohne Trinkwasser)

Und … Nein, es ist kein Druckfehler, dass hinter 87 kein Prozentzeichen steht …

Damit will uns der Hersteller offenbar weismachen, dass er 87% Fleisch drin hat, was natürlich nicht stimmt, da dieser Hersteller genau wie wir das Kaltabfüllverfahren verwendet und somit ebenfalls - in seinem Fall - Trinkwasser zugibt.
Warum deklariert er das Trinkwasser nicht? Vermutlich weil er dann zugeben müsste, dass eben keine 87% Fleisch im Rohzustand in die Dose hineinkommen, sondern - und das ist meine Schätzung - nur maximal 50-60%.
Sie bezahlen also viel Geld für Trinkwasser!


- Nicht immer sind 100 Prozent auch wirklich 100 Prozent
In einer Dose, die als Alleinfuttermittel gekennzeichnet ist, ist nie 100% Fleisch drin. Weil dies kein Alleinfuttermittel sein kann - kein Tier würde in der Natur nur das Fleisch eines Beutetieres fressen, und den Mageninhalt mit wichtigen Ballaststoffen, Kräutern, Gemüse, … übrig lassen - mit diesem Hintergrundwissen sind die nachfolgenden Absätze zu lesen …


- Aus 100% Frischfleisch
Wenn auf einer Dose "aus 100 Prozent Frischfleisch" steht, dann sagt das überhaupt nichts über den Inhalt und den verwendeten Fleischanteil aus. Die einzige Information ist die, dass der Fleischanteil (oft sind nur 4% deklariert) eben zu 100% aus frischem Fleisch ist. Der Rest bleibt entweder allzu oft ein Geheimnis oder besteht aus chemischen oder pflanzlichen Zusatzstoffen, die aufgrund des verminderten Fleischanteils hinein müssen - der Verdauung des Tieres "zuliebe".

Die Österreichische Futtermittelbehörde spricht in einem Beitrag des Österreichischen Fernsehens ORF wortwörtlich von einer "Teigmasse". "Was aussieht wie Fleisch, ist also in Wirklichkeit ein Teig", so die Reporterin des Beitrages.


- Es muss nicht alles deklariert werden

Eine Untersuchung der Österreichischen Futtermittelbehörde für denselben Beitrag ergab weiters, dass in einem Futter, das den Namen "5 Sorten Geflügel" trägt, ebenso Rind und sogar Schwein enthalten ist - ohne dass dies bei den Inhaltsstoffen angegeben wurde.
Speziell bei Tieren mit Futtermittelintoleranzen kann dies zu einer schmerzhaften, wenn nicht gar tödlichen Falle werden.


- Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Rind)

Auch das bedeutet nicht, dass in dieser Dose 100% Fleisch enthalten ist, sondern nur, dass der Anteil an Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen zu 100% vom Rind stammen. Also selbst, wenn nur 4% Fleischanteil in der Dose wären, könnten diese aus 100% Rind - inklusive Nebenerzeugnisse - sein.


- Kreative Täuschungstricks
Viel schwieriger zu erkennen ist es, wenn der Hersteller kreativ ist und es sich scheinbar fast auf 100% ausgeht - z.B. "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (80% Rind), Getreide (18% Reis), Mineralien, Vitamine"
Hier könnte man doch annehmen, dass alles zu 100% deklariert ist - leider ist dem aber nicht so. Bei dieser Deklaration wird nur verraten, dass 80% des verwendeten Fleisches und der Nebenerzeugnisse  (von welchem Gesamtanteil auch immer) vom Rind stammen, die restlichen 20% wurden nicht deklariert und beim Getreide verhält es sich genauso. Wie viel Fleisch also genau enthalten ist, wird nicht verraten.


- 100%-Deklaration bei PURE Naturfutter
Am Einfachsten entkommt man diesen Tricks, wenn man darauf achtet, dass alle Inhaltsstoffe zu 100% deklariert sind - so weiß man auch, was wirklich in den Futternapf kommt.

Ein Beispiel für klare Inhaltsstoff-Deklaration ist auf allen PURE-Produkten zu finden. Wenn bei PURE Naturfutter 40 Prozent Lammfleisch auf einer Dose drauf steht, dann besteht das Futter in der Dose fast bis zur Hälfte aus Lammfleisch.
So kennen Sie sich als Kunde aus und erfahren die genaue Zusammensetzung.


Wie auch bei der Futterdeklaration stehe ich zu meinen Worten und unterschreibe diesen Artikel mit meinem Namen, um damit die volle Verantwortung für die Richtigkeit zu übernehmen.


Ihr Mag. Dieter Eismayr

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Deklarationstricks

Deklarationstricks in der Futtermittelbranche

Hatten Sie schon mal Hunde- oder Katzenfutterdosen in Händen, wo 100% Fleisch drin war? Oder zumindest scheinbar … Ich möchte Sie hiermit auf einen kurzen Streifzug durch die einzelnen Deklarationstricks der verschiedensten Hersteller mitnehmen.
Dazu möchte ich mit den neuesten Tricks beginnen, die sehr hochpreisiges Futter günstiger erscheinen lassen sollen.


- Neuester Deklarationstrick - Wasser/Fleischbrühe = Fleisch
Diese kreative Deklaration habe ich vorerst nur bei Futtermarken gefunden, die ähnlich aufgebaut sind wie PURE Naturfutter, jedoch  wesentlich teurer verkauft werden. Scheinbar soll das auch das Argument sein, warum dafür so viel Geld verlangt wird. In der Industrie und leider auch beim direkten Mitbewerb sind eine Reihe von „Tricks“ üblich, die deren Futter besser erscheinen lassen soll, als es ist.

 

Einer der gängigsten: Wasser als Fleisch vekaufen. Das geht so: Die Flüssigkeit, die für den Garvorgang im geschlossenen Behältnis (Dose, Glas, Pouch, Wurst, …) notwendig ist, wird zum Fleischanteil dazugerechnet, da das Wasser nach dem Garen im Fleisch enthalten ist und man es beim Öffnen des Behältnisses nicht mehr sieht. So kommen manche Hersteller auf 95 % „Fleischanteil“, obwohl korrekterweise 60 % Fleisch und 35 % Wasser angegeben werden müssten.

 

Man kann so einen hohen Fleischanteil auch mit dem Einsatz von Bindemitteln erlangen, allerdings müssen diese dann explizit in der Deklaration aufscheinen. Tun sie das nicht, ist dieser Fleischanteil auf jeden Fall zu hinterfragen.

 

Wir von PURE deklarieren den Fleischanteil vor der weiteren Verarbeitung, also in seiner puren Form und nicht zusammen mit dem Wasseranteil, der für den  Garvorgang notwendig ist. Alles Andere würden wir dem Kunden gegenüber als unfair und unehrlich empfinden.

- Prozentverwirrung mit Verhältniszahlen
In eine ähnliche Kerbe schlägt der folgende Trick: Hier muss ich allerdings ein Beispiel bringen, damit ich wirklich verständlich machen kann, was ich damit meine (steht sinngemäß so auf der Homepage des Herstellers):

Verhältnis: 87 Fleisch : 9% Gemüse Kräuter : 4% übrige Rohstoffe (ohne Trinkwasser)

Und … Nein, es ist kein Druckfehler, dass hinter 87 kein Prozentzeichen steht …

Damit will uns der Hersteller offenbar weismachen, dass er 87% Fleisch drin hat, was natürlich nicht stimmt, da dieser Hersteller genau wie wir das Kaltabfüllverfahren verwendet und somit ebenfalls - in seinem Fall - Trinkwasser zugibt.
Warum deklariert er das Trinkwasser nicht? Vermutlich weil er dann zugeben müsste, dass eben keine 87% Fleisch im Rohzustand in die Dose hineinkommen, sondern - und das ist meine Schätzung - nur maximal 50-60%.
Sie bezahlen also viel Geld für Trinkwasser!


- Nicht immer sind 100 Prozent auch wirklich 100 Prozent
In einer Dose, die als Alleinfuttermittel gekennzeichnet ist, ist nie 100% Fleisch drin. Weil dies kein Alleinfuttermittel sein kann - kein Tier würde in der Natur nur das Fleisch eines Beutetieres fressen, und den Mageninhalt mit wichtigen Ballaststoffen, Kräutern, Gemüse, … übrig lassen - mit diesem Hintergrundwissen sind die nachfolgenden Absätze zu lesen …


- Aus 100% Frischfleisch
Wenn auf einer Dose "aus 100 Prozent Frischfleisch" steht, dann sagt das überhaupt nichts über den Inhalt und den verwendeten Fleischanteil aus. Die einzige Information ist die, dass der Fleischanteil (oft sind nur 4% deklariert) eben zu 100% aus frischem Fleisch ist. Der Rest bleibt entweder allzu oft ein Geheimnis oder besteht aus chemischen oder pflanzlichen Zusatzstoffen, die aufgrund des verminderten Fleischanteils hinein müssen - der Verdauung des Tieres "zuliebe".

Die Österreichische Futtermittelbehörde spricht in einem Beitrag des Österreichischen Fernsehens ORF wortwörtlich von einer "Teigmasse". "Was aussieht wie Fleisch, ist also in Wirklichkeit ein Teig", so die Reporterin des Beitrages.


- Es muss nicht alles deklariert werden

Eine Untersuchung der Österreichischen Futtermittelbehörde für denselben Beitrag ergab weiters, dass in einem Futter, das den Namen "5 Sorten Geflügel" trägt, ebenso Rind und sogar Schwein enthalten ist - ohne dass dies bei den Inhaltsstoffen angegeben wurde.
Speziell bei Tieren mit Futtermittelintoleranzen kann dies zu einer schmerzhaften, wenn nicht gar tödlichen Falle werden.


- Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Rind)

Auch das bedeutet nicht, dass in dieser Dose 100% Fleisch enthalten ist, sondern nur, dass der Anteil an Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen zu 100% vom Rind stammen. Also selbst, wenn nur 4% Fleischanteil in der Dose wären, könnten diese aus 100% Rind - inklusive Nebenerzeugnisse - sein.


- Kreative Täuschungstricks
Viel schwieriger zu erkennen ist es, wenn der Hersteller kreativ ist und es sich scheinbar fast auf 100% ausgeht - z.B. "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (80% Rind), Getreide (18% Reis), Mineralien, Vitamine"
Hier könnte man doch annehmen, dass alles zu 100% deklariert ist - leider ist dem aber nicht so. Bei dieser Deklaration wird nur verraten, dass 80% des verwendeten Fleisches und der Nebenerzeugnisse  (von welchem Gesamtanteil auch immer) vom Rind stammen, die restlichen 20% wurden nicht deklariert und beim Getreide verhält es sich genauso. Wie viel Fleisch also genau enthalten ist, wird nicht verraten.


- 100%-Deklaration bei PURE Naturfutter
Am Einfachsten entkommt man diesen Tricks, wenn man darauf achtet, dass alle Inhaltsstoffe zu 100% deklariert sind - so weiß man auch, was wirklich in den Futternapf kommt.

Ein Beispiel für klare Inhaltsstoff-Deklaration ist auf allen PURE-Produkten zu finden. Wenn bei PURE Naturfutter 40 Prozent Lammfleisch auf einer Dose drauf steht, dann besteht das Futter in der Dose fast bis zur Hälfte aus Lammfleisch.
So kennen Sie sich als Kunde aus und erfahren die genaue Zusammensetzung.


Wie auch bei der Futterdeklaration stehe ich zu meinen Worten und unterschreibe diesen Artikel mit meinem Namen, um damit die volle Verantwortung für die Richtigkeit zu übernehmen.


Ihr Mag. Dieter Eismayr

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